28.03.2024

Wurde am Feldweg Mutterboden gestohlen?

Ein Unbekannter baggerte mit einem Radlader einen Erdwall ab.

Schriesheim. (hö) Ria Koderer ärgert sich gerade über einen etwas kuriosen – vermutlichen – Diebstahl: den von Mutterboden. Koderer wohnt im Aussiedlerhof 5, den 1964 ihr Vater gebaut hatte – direkt gegenüber von Georg Bieligs Weingut. Die Landwirtschaft hat die Familie schon länger aufgegeben, aber es gehören ihr noch etliche Grundstücke, darunter ein Acker direkt am Feldweg, der vom Schlittweg zum Aussiedlerhof führt. Das Feld ist momentan – wie so viele Grundstücke unterhalb des Schlittwegs – eine Wiese, das abgemähte Gras wird an Pferde verfüttert. Um eine Haltebucht einzurichten, war vor einigen Jahren ein kleiner, etwa ein Meter hoher Erdwall aufgeschüttet worden, der schnell mit Gras überwachsen war.

Am Freitag gegen 14 Uhr bemerkte ihr Mann auf dem Heimweg einen Radlader, der an der Wiese geparkt war. Er dachte sich nichts dabei, vielleicht wollte ja ein Nachbar alte Bäume beseitigen. Nach einiger Zeit grub der Bagger etwa drei Viertel des Walls ab und fuhr davon: "Von unserer Seite wurde nie eine Genehmigung erteilt, dort Erde zu entwenden. Es handelt sich also um Diebstahl von Muttererde! Ist so etwas nicht dreist, am helllichten Tag zwischen 14 und 15 Uhr von einem fremden Grundstück Erde abzubaggern?", fragt sich Koderer. Nun liegt der Rest des Walls etwas verloren da, und an ihrer Familie ist es nun, den wieder zu beseitigen – was natürlich Mühen und Kosten verursacht. Denn großes Gerät hat die Familie nicht, man müsste eine Baufirma beauftragen.

Über die Person im Radlader lässt sich wenig sagen, es war wohl ein Mann. Und manches an seinem Verhalten spricht dafür, dass er wartete, bis die Luft rein ist, um die Erde abzutransportieren: "Vielleicht will jemand einen Garten neu anlegen", vermutet Koderer. Und deswegen hält sie es auch für wahrscheinlich, dass der Unbekannte auf dieser Seite der B3 geblieben ist. Noch am Freitag fand sie Radspuren, und fuhr auch per Rad die nah gelegenen Fensenbäume ab – allerdings erfolglos.

An die Polizei will sie sich wegen dieser Petitesse nicht wenden, hofft aber darauf, dass Zeugen diesen vermutlichen Diebstahl von Erde beobachtet haben. Daher ist Ria Koderer für einen Hinweis unter Telefon 06203/63489 dankbar.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung