02.05.2024

Sturmböen hielten die Feuerwehren auf Trab (Update)

Die Lobbacher Feuerwehr befreite ein Auto von der Baumkrone auf der L 595. Foto: FFW
Die Lobbacher Feuerwehr befreite ein Auto von der Baumkrone auf der L 595. Foto: FFW

Holz, Gas, Flammen und Rauch: Die Feuerwehren der Region waren bei verschiedenen Einsätzen unterwegs.

Region. (ugh/ugs/RNZ) Die ersten Böen von Sturmtief "Zoltan", Notfälle und Brände haben die Feuerwehren in der Region rund um Heidelberg zuletzt auf Trab gehalten.

  • Wasserpegel steigt: Wie zuletzt häufig herrscht am Neckar Hochwasser. Ein Blick auf die Prognose der Hochwasservorhersagezentrale von Freitagabend verrät: Der Pegel in Gundelsheim soll auf gut 4,50 Meter steigen und seinen Scheitel am heutigen Samstag erreichen. Bedeutet für Neckargemünd: Die Parkplätze am Neckarlauer (ab 4,50 Meter Pegel) werden überschwemmt, während jene unter der Friedensbrücke (4,70 Meter), am "Schwanen" (4,80 Meter) und das Parkhaus in der Mühlgasse (5,30 Meter) wohl verschont bleiben. Die Stadt Neckargemünd kündigte an, Autos am Neckarlauer und an der Friedensbrücke am Freitag bis 18 Uhr abzuschleppen. "Wir sind gebrieft und vorbereitet", sagte derweil Neckarsteinachs Bürgermeister Herold Pfeifer auf Nachfrage. Der Parkplatz am kleinen Lauer sei bereits gesperrt worden. Pfeifer zeigte sich zuversichtlich: "Das Weihnachtshochwasser von 1994 wird sich nicht wiederholen." Auch die Fähre zwischen Neckargemünd und Neckarsteinach verkehrt nicht.
  • Strom fiel aus: In Dossenheim gab es indes am Donnerstag einen Stromausfall: Gegen 22.50 Uhr fiel in großen Teilen die Versorgung aus. Bewohner berichteten von einem "hellen blauen Blitz" und einem Knall. Eine Stunde später war die Störung laut Versorger Netze BW behoben. "Kurzschluss durch Witterungseinflüsse (Sturm, Blitzschlag, Hochwasser)" hieß es weiter, für Rückfragen war die Pressestelle am Freitag nicht erreichbar.
  • Bäume stürzten: Sturmtief "Zoltan" hatte am Donnerstag wie berichtet Bäume in Meckesheim sowie zwischen Wilhelmsfeld und Schriesheim auf die Straße stürzen lassen. Zudem beseitigte die Meckesheimer Wehr um kurz nach 23 Uhr zwei weitere Bäume auf der Zuzenhäuser Straße. Auf der Landesstraße L595 zwischen Waldwimmersbach und Haag stürzte gegen 21.40 Uhr ein Baum auf einen fahrenden Smart. Der Fahrer bleib unverletzt, die L595 eine Stunde gesperrt.
  • Umgestürzte Bäume haben Feuerwehren in mehreren Orten beschäftigt. Am Donnerstag gegen 12.30 Uhr stürzte in der Meckesheimer Leopoldstraße ein Baum um und beschädigte ein Auto. Zwischen Wilhelmsfeld und Schriesheim fiel ebenfalls ein Baum auf die Fahrbahn – hier auf die Talstraße. Beide Bäume wurden von den Feuerwehren entfernt.
  • Für eine Hilfeleistung eilte die Bammentaler Feuerwehr am Donnerstag gegen 8.45 Uhr in die Alte Steigstraße. Dort galt es eine Tür zu öffnen und dem Rettungsdienst Zugang zu verschaffen. Dessen Einsatzkräfte gelangten so in die Wohnung und konnten den Patienten versorgen.
  • Ein Kaminbrand in der Mauermer Bahnhofstraße musste am Mittwochnachmittag von den Feuerwehren aus Mauer und Meckesheim gelöscht werden. Wie bereits berichtet, waren die Feuerwehren gegen 17.20 Uhr alarmiert worden. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte drangen Flammen aus dem Schornstein. Da das Feuer jedoch schnell gelöscht werden konnte, kam es zu keinen weiteren Schäden am Haus. Etwas über eineinhalb Stunden lang war die Bahnhofstraße gesperrt. Eine Umleitung wurde eingerichtet. Verletzt wurde durch das Feuer niemand.
  • Gasgeruch im Keller sorgte am Mittwoch um kurz nach 9 Uhr für einen Feuerwehreinsatz in der Neckargemünder Güterbahnhofstraße. Gemeinsam mit den ebenfalls herbeigerufenen Stadtwerke-Mitarbeitern maßen die Einsatzkräfte der Feuerwehr-Abteilung Stadt die Gaskonzentration. Hierbei konnte jedoch kein Gas festgestellt werden.
  • Starke Sturmböen und Dauerregen haben für zahlreiche Polizei- und Feuerwehreinsätze in Heilbronn und der Region gesorgt. Die Polizei berichtete von 87 Einsätzen wegen Sturmschäden bis zum Freitagmorgen. Bäume seien umgestürzt, Äste abgebrochen und auf Straßen und Autos geweht. Verletzt habe sich dabei niemand. Wie hoch der Schaden war, konnte die Polizei zunächst nicht sagen.
  • Zwischen 21.30 und 22.30 Uhr sorgten mehrere umgestürzte Bäume in Lützelsachsen und Oberflockenbach für Einsätze der Weinheimer Feuerwehr. Nach einem Windbruch war an der Muckensturmer Straße ein Baum umgestürzt, dessen Ärzte auf die Fahrbahn ragten. Die Feuerwehr beseitigte mithilfe der Kettensäge das Verkehrshindernis. So auch im Wehlingweg Oberlockenbach, wo die Abteilung Oberflockenbach einen quer über die Fahrbahn liegenden Baum beseitigen musste.

Etwas aufwendiger war der Einsatz im Donauschwabenweg. Auch hier war ein Baum umgestürzt und beschädigte ein Auto. Ein weiterer noch stehender Baum war bereits in Schräglage. Die Abteilungen Stadt und Lützelsachsen-Hohensachsen kümmerten sich gemeinsam um die Beseitigung des Sturmschadens. Hier wurde auch die Drehleiter eingesetzt, um den noch stehenden Baum durch das Entfernen von Ästen so zu entlasten, damit die Gefahr des umstürzen gemindert werden konnte.

  • Der Donnerstag war für die Feuerwehr Schriesheim nicht nur wegen des schweren Arbeitsunfalls auf der Kindergarten-Baustelle ein herausfordernder Tag. Bereits am Vormittag sorgte Sturmtief "Zoltan" für einen Einsatz der Abteilung Stadt. Um 11.14 Uhr wurden die Einsatzkräfte zur Landstraße nach Altenbach gerufen. In Höhe des Mühlenhofs war ein Baum am Hang umgestürzt und ragte in den Straßenbereich rein. Die Wehr zersägte diesen verkehrsgefährdenden Teil des Stamms und reinigte die Fahrbahn.

Abgesehen davon musste die Feuerwehr wegen "Zoltan" nicht mehr ausrücken – auch nicht am Abend, als wieder Sturm aufkam und andernorts die Feuerwehren viel Arbeit hatten.

Zeitgleich wurde die Abteilung Altenbach zu einer Ölspur in der Hauptstraße gerufen. Die Einsatzkräfte fanden heraus, dass sich diese, von Wilhelmsfeld kommend, durch Altenbach bis nach Ursenbach und dann weiter in Richtung Rippenweier zog. Die Feuerwehr sicherte die Einsatzstelle mit Warnschildern ab und rief und eine Fachfirma herbei, die dann die Straße reinigte.

Zum letzten Einsatz des Tages, zu einem Fahrzeugbrand in der Edelsteinstraße, wurde die Abteilung Stadt um 18.23 Uhr alarmiert. Dort hatte der Motorraum des Wagens Feuer gefangen. Die Halter des Autos hatten geistesgegenwärtig reagiert und begonnen, mit dem Feuerlöscher den Brand zu bekämpfen. Als die Wehr eintraf, war das Feuer praktisch schon aus. Sie musste nur noch kurz nachlöschen und das beschädigte Auto mit einer Wärmebildkamera kontrollieren.

Update: Freitag, 22. Dezember 2023, 16.05 Uhr

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung