02.05.2024

Maren Fahmi ist tot

Man kannte sie von ihrer Arbeit beim ASS. Sie war engagiert und willensstark.

Schriesheim. (hö) Man kannte sie von ihrer Arbeit beim Arbeitskreis Schriesheimer Senioren (ASS), aber vor allem auch von den Führungen über den jüdischen Friedhof: Maren Fahmi starb am 13. Dezember im Alter von 77 Jahren unerwartet in einer Heidelberger Klinik. Sie war eine Weggefährtin von Monika Stärker-Weineck, die vor etwas mehr als einem Jahr gestorben ist – sei es bei der Stolperstein-Initiative, sei es bei der Betreuung der Angehörigen von Schriesheimer NS-Opfern, sei es bei den Führungen über den jüdischen Friedhof, die sie beim "Tag des offenen Denkmals" seit Stärker-Weinecks Tod übernommen hatte – wie auch in diesem Jahr.

Fahmi – ihr Nachname stammt von ihrem geschiedenen irakischen Mann – war seit 2010 engagiertes Mitglied im ASS und dort seit 2014 im Vorstand. Als ehemalige Lehrerin für Englisch und Sport am Gymnasium in Sandhausen war es ihr ein persönliches Anliegen, insbesondere die Schüler an den Schriesheimer Schulen zu unterstützen. Bis kurz vor ihrem Tod half sie den Schülern der Kurpfalz-Grundschule beim Lernen. Auch als Lesepatin war sie in Kindergärten gern gesehen. Seit Jahren betreute sie im Sommer den Marktstand des Talhofs, einer Einrichtung der Wiedereingliederungshilfe. Für den ASS organisierte sie die beliebten Busausflüge.

ASS-Vorsitzender Peter Ahlf schrieb über Fahmi: "Maren war eine von den Zurückhaltenden, Leisen. Sie war eine gebildete Frau, die sich vielseitig, vor allem für Literatur, Ausstellungen und Kunst interessierte. Sie war stets eine kompetente Gesprächspartnerin, die zu vielen Dingen eine fundierte Meinung hatte. Ein Gräuel waren ihr aber eine nachlässige oder vulgäre Sprache. Auch die immer stärker um sich greifenden, aber oft überflüssigen Anglizismen vermied sie – als Englischlehrerin!"

Bis ins hohe Alter war sie fit und war bei den ASS-Walkingrunden dabei. Die Trauerfeier für sie steht noch nicht fest, wahrscheinlich ist diese erst im Frühjahr.

Copyright (c) rnz-online
Autor: Rhein-Neckar-Zeitung