03.05.2024

Bistro "Aubergin" von Hajnalka Dénes öffnet

Am Sonntag kamen erstmals Gäste – wenn auch nur geladene – in das neue Bistro „Aubergin“ von Hajnalka Dénes (vorne, Bildmitte) – hier mit ihrem Mann László, Sohn Dénes und Tochter Sára. Am heutigen Donnerstag ist der erste reguläre Öffnungstag. Foto: Dorn
Am Sonntag kamen erstmals Gäste – wenn auch nur geladene – in das neue Bistro „Aubergin“ von Hajnalka Dénes (vorne, Bildmitte) – hier mit ihrem Mann László, Sohn Dénes und Tochter Sára. Am heutigen Donnerstag ist der erste reguläre Öffnungstag. Foto: Dorn

Küche mit ungarischem Touch und regionalen Zutaten. "Genau das hat in Schriesheim noch gefehlt".

Von Micha Hörnle

Schriesheim. Hajnalka Dénes hat es endlich geschafft: Am Donnerstag, 19. Oktober, öffnet ihr neues Bistro zum ersten Mal regulär – nach monatelanger Vorarbeit. Es trägt denselben Namen wie der "Foodtruck", der seit drei Jahren vor dem Leutershausener Weingut Teutsch steht: "Aubergin". Bereits am Sonntag konnten sich geladene Gäste in den beiden Räumen in der Heidelberger Straße 32C umschauen – und von den Köstlichkeiten naschen, die Dénes zubereitet hat. Sie bezeichnet sich selbst als "ausgebildeter Amateur" – und macht nur das, was sie auch gerne isst (und das natürlich alles selbst).

Was es zu essen und zu trinken gibt, steht auf einer großen Tafel, aber im Grunde ist es das, was man auch von ihrem Imbisswagen kennt: den Pulled-Pork- oder vegetarischen Burger, eine Barbecue-Schale, eine Gemüse-Bowl mit gebackenem Camembert, einen Gourmet-Teller (unter anderem mit ungarischen Würstchen und Rächerleberpastete mit Tokajer Wein), aber auch einen mit Käse – und nicht zuletzt einen Mittagstisch (donnerstags und freitags). Ab und an wird auch mal richtig ungarisch gekocht.

Wie überhaupt Dénes ihre Herkunft nicht verleugnen kann (und es auch nicht will): Im Moment gibt es Flódni, ein raffinierter Kuchen mit Pflaumenmus-Füllung, der ursprünglich zum Purimfest bei den ungarischen Juden gegessen wurde, aber jetzt zur Nationalküche des Landes gehört. Die Weine kommen von den Weingütern Teutsch (Leutershausen) und Bormann (Schriesheim), aber auch aus Frankreich und natürlich Ungarn, "alle bezahlbar", sagt Dénes. Auch das Bier ist von hier, nämlich vom "Brauhaus zur Güldenen Rose".

Am Sonntag waren neben vielen Stammgästen ihres Imbisswagens auch Lieferanten und Inhaber benachbarter Läden gekommen, aber auch die Handwerker, die stets zur Stelle waren, wenn die Hütte brannte. Dabei lobte Dénes die große Hilfsbereitschaft, die ihr erst den Start in Schriesheim – "das war immer mein Traum" – möglich gemacht habe: "Da gab es nie eine Konkurrenz. Alle haben gesagt: Wir helfen Dir!"

Renate Heiß war auch mit dabei – schließlich liefert ihre Bäckerei das Brot: "Ein Gewinn für die Heidelberger Straße! Das Bistro ist mit Liebe gemacht – das sieht man." Winzerin Anne Kathrin Bormann findet: "Das ist genau das, was Schriesheim gefehlt hat: eine Weinbar, in der man auch etwas essen kann."

Das sieht auch Martin Härter aus Schriesheim so: "So etwas braucht die Innenstadt dringend, damit sie vielseitiger wird. Beim ,HandWerk’ waren auch viele am Anfang skeptisch – und jetzt brummt es. Ich glaube, das wird hier auch so sein. Die beiden Läden ergänzen sich wunderbar, die haben so einen Wohnzimmer-Charme."

Tatsächlich sieht Andreas Pfeifer vom "HandWerk" das neue Bistro "auf keinen Fall als Konkurrenz", sondern als "eine Bereicherung für die Heidelberger Straße". Dass Dénes wie Pfeifer auf einen Retro-Charme mit Second-Hand-Mobiliar setzt, nimmt er ihr nicht krumm: "Das steht für Gemütlichkeit, die Gäste wollen sich ja wie zu Hause fühlen". Er findet es gut, dass es jetzt mehr individuelle Gastronomie in der Altstadt "abseits vom Mainstream" gibt.

Auch Bürgermeister Christoph Oeldorf schaute am Sonntag vorbei: "Ich bin begeistert! Ich mache mir überhaupt keine Sorgen, dass das Bistro kein Erfolg werden könnte. Ich freue mich, dass jetzt noch mehr Leben in die Heidelberger Straße kommt." Das "Aubergin" fülle eine Lücke im Gastro-Angebot, wie er überhaupt glaubt, dass "das Konzept der kleinen Läden erfolgreich sein kann. Die bedienen eine Nische, für die es eben auch einen Bedarf gibt".

Info: Das Bistro "Aubergin", Heidelberger Straße 32C, hat donnerstags und freitags ab 11.30 Uhr geöffnet, samstags ab 9.30 Uhr und sonntags ab 12 Uhr. Von 14.30 bis 16 Uhr macht es Mittagspause und schließt um 22 Uhr (Sonntag: 21 Uhr).

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung