18.04.2024

Stadtfest-Macher vom eigenen Erfolg überrascht

Am Freitagabend spielten die Lokalmatadoren der „T-Band“ vor großer Kulisse: 2500 Gäste waren zum ersten Stadtfestabend auf den Festplatz gekommen. Und noch Tage später schwärmte man von dieser „magischen Atmosphäre“.
Am Freitagabend spielten die Lokalmatadoren der „T-Band“ vor großer Kulisse: 2500 Gäste waren zum ersten Stadtfestabend auf den Festplatz gekommen. Und noch Tage später schwärmte man von dieser „magischen Atmosphäre“.

Vor allem der Freitagabend sprengte mit rund 2500 Besuchern alle Dimensionen. Bürgermeister Oeldorf war von der Resonanz "überwältigt".

Von Micha Hörnle

Schriesheim. Selbst die härtesten Kritiker müssen es zugeben: Das Stadtfest hat eingeschlagen – und Schriesheim war am Wochenende der Magnet in der Region. Das war, auch angesichts der kurzen Vorbereitungszeit, so nicht absehbar. Entscheidend war der Freitag mit der Krönung und der Livemusik, denn schon bei der Inthronisierung der Weinhoheiten waren mindestens 1500 Gäste auf dem Festplatz, und das sollte sich noch steigern, als die "T-Band" spielte: Da waren es um die 2500, man stand dicht gedrängt – und das trotz zweier heftiger, aber kurzer Schauer.

Wolfgang Amann, der meiner Band in den letzten 30 Jahren so viel erlebt hat, war auch am Sonntag "immer noch geflasht": "Das war selbst für Schriesheim ein Highlight. Die Leute standen selbst noch hinter den Absperrungen am Feuerwehrhaus und sangen mit! Das war ein so toller Abend, ich habe immer noch Gänsehaut." Auch Sänger Klaus Schenk habe "gemerkt, dass da gerade etwas Besonderes entsteht". Und als zum Schluss noch alle Weinhoheiten der Badischen Bergstraße in vollem Ornat samt dem neuen und dem alten Bürgermeister auf der Bühne standen und den "Tote Hosen"-Klassiker "Tage wie diese" anstimmten, gab es kein Halten mehr. Für Amann besonders bemerkenswert: "Da waren unglaublich viele junge Leute da, die einfach nur friedlich feierten." Tatsächlich blieb, so das Polizeipräsidium auf RNZ-Nachfrage, "alles ruhig", bis auf eine kleine Schlägerei, die aber schnell beendet wurde.

Karlheinz Spieß, der Vorstandsvorsitzende der Winzergenossenschaft, war ganz baff: "Ich hatte gehofft, dass wenigstens ein paar Leute zur Krönung kommen. Und war dann heilfroh, als ich diesen Auflauf gesehen habe." Dabei fiel ihm die "andere Stimmung als auf dem Mathaisemarkt" auf: "Das war krönungswürdig." Die Gäste interessierten sich wirklich für die Zeremonie auf der Bühne im Freien – ohne die störende Geräuschkulisse, die man sonst so vom Festzelt kennt.

Auch Bürgermeister Christoph Oeldorf war "ganz überwältigt von der Resonanz", vor allem am Freitagabend mit seinen "unwahrscheinlich imposanten Menschenmassen". Er, der die Schriesheimer Feste aus dem Effeff kennt, hat selbst "so etwas noch nie gesehen" und fand das "auch für Schriesheim nicht selbstverständlich". Ihm fielen dabei auch die vielen Auswärtigen auf, es war also mehr als ein rein Schriesheimer Fest. Er habe gehofft, "dass es voll wird, aber dass es so voll wird, war für mich eine Überraschung". Auch am Samstagabend war der Festplatz beim Konzert von "Gonzos Jam" gut gefüllt, aber ganz die Besucherzahlen vom Freitag erreichte man nicht. Oeldorf war deswegen nicht bang: "So kann es auch weitergehen, so angenehm und gesellig." Auch am Samstag hatten die Schriesheimer Winzer und die Gastronomen viel zu tun, aber fast alle sprachen nur von dem "magischen" Freitagabend. Michael Merkel, der an Georg Bieligs Weinstand ausschenkte, meinte nur: "Wahnsinn, so etwas habe ich noch nicht erlebt!"

Weinkönigin Ann-Kathrin Haas lief mit ihren Prinzessinnen Luisa Gadzalli und Anna Scheid am Samstagabend über den Festplatz: "Wir müssen gar nicht hier sein, wir sind ganz freiwillig da. Das ist ja auch unser Fest!" Ann-Kathrin war einfach nur "positiv überrascht", denn "für die kurze Planungszeit ist das eine tolle Veranstaltung"; Anna fand, man habe "das Beste draus gemacht", und Luisa meinte: "Die Stimmung ist extrem gut." Ann-Kathrin weiß auch warum: "Jeder ist froh, endlich mal wieder raus zu dürfen und Leute zu treffen."

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung