04.05.2024

"Schriesheim Jazzt": Fünf Bands bringen den Jazz nach Schriesheim

Am 1. Juli wird Schriesheim wieder zur Jazz-Hauptstadt der Bergstraße, worüber sich die Organisatoren Jochen Wähling, Carla Schoenmakers und und Dieter Weitz sehr freuen. Foto: Dorn
Am 1. Juli wird Schriesheim wieder zur Jazz-Hauptstadt der Bergstraße, worüber sich die Organisatoren Jochen Wähling, Carla Schoenmakers und und Dieter Weitz sehr freuen. Foto: Dorn

Das Event findet erstmals seit 2019 wieder statt. Mit Akkordeon-Jazz gibt es sogar eine neue Musikrichtung auf dem Fest.

Von Christina Schäfer

Schriesheim. Ganz sicher ist sich Dieter Weitz nicht. Aber, so sagt der Pressesprecher des Schriesheimer Kulturkreises, es sollte die mittlerweile 15. Auflage von "Schriesheim jazzt" sein, für die sich am Samstag, 1. Juli, der sprichwörtliche Vorhang hebt.

Sicher ist: Es wird die erste nach Corona sein. Dreimal hatte man auf das Event verzichtet, hatte in den vergangenen zwei Jahren stattdessen eine Wochenendveranstaltung organisiert. Die Vorgaben aufgrund der Pandemie waren einfach noch zu hoch, sagen die Verantwortlichen. Nun geht man wieder in die Vollen. Und hofft, dass die Reputation von "Schriesheim jazzt" erneut die Musikliebhaber in die Stadt zieht.

Die Zahl der Besucher? Eine kleine Wundertüte, ist man sich im Vorstand des Kulturkreises einig. "Es ist schwer einzuschätzen", sagt Jochen Wähling, Zweiter Vorsitzender des Vereins, ganz offen. 2019 fanden 1400 Musikbegeisterte den Weg in die Weinstadt. "Es ist eine Veranstaltung mit Tradition, die in der gesamten Metropolregion bekannt ist", erklärt Weitz die ansehnliche Zahl. Entsprechend groß ist das Einzugsgebiet bisher gewesen. In diesem Jahr steht man in Konkurrenz zu anderen Veranstaltungen, allen voran der Buga in Mannheim, aber auch einem Open Air in Hemsbach, das ebenfalls an Jazz-Fans gerichtet ist.

"Schriesheim jazzt" bietet jedoch mehr als nur die eine Band. Es sind ganze fünf, die auf fünf verschiedenen Bühnen in der Innenstadt spielen werden. Es ist eine Mischung aus Neuem und Bekanntem, wie Wähling erzählt. Auch das teils durch Corona bedingt. "Einige Bands gibt es gar nicht mehr", sagt er. Oder die Besetzung hat sich verändert. Das gilt etwa für die New Orleans Gumbo Craps. Sie bringen den traditionellen New Orleans-Jazz in den Hof des Kulturhotels Kaiser.

Die Elville Bluesband ist bereits in Schriesheim zu Gast gewesen. Die Musiker, die vor dem Alten Rathaus spielen werden, haben sich für den Abend Gäste eingeladen und treten mit Gesang und Bläserverstärkung auf. Wie die Elville Bluesband ist auch die SRH-Bigband in Schriesheim bereits bekannt. Sie verspricht, ganz ihrem Namen verschrieben, "swings really hot", wenn sie vor dem Zehntkeller ihr Programm aus Swing, Funk, Latin, Fusion und Soul spielen werden.

Der Name ist Programm, heißt es auch beim Torino-Reinhardt-Ensemble. Torino Reinhardt entstammt der berühmten Reinhardt-Familie, ist ein Großneffe von Django Reinhardt. Entsprechend wird man von dem Quartett bei seinem Auftritt im Diehm-Hof die ganze Breite des Sinti-Jazz’ zu Gehör bekommen.

Ganz neu bei "Schriesheim jazzt" ist Zydeco Annie & The Swamp Cats, die ihre Bühne vor der evangelischen Kirche finden. Die Formation um Musikerin Anja Baldauf verschreibt sich der Cajun- und Zydecomusik aus Louisiana. Tonangebend ist das Akkordeon in den Händen von Baldauf. Weitz schenkte der Musikerin schon Vorschusslorbeeren: "Ich habe sie auf YouTube gesehen. Es ist Weltklasse, wie sie spielt", schwärmte er. Wähling freut sich mit Zydeco Annie vor allem auf ein ganz neues Genre, das "Schriesheim jazzt" bedient: "Akkordeonjazz hatten wir noch nie." Er betont auch, dass die Bereitschaft der Bands für ein Engagement von Beginn an vorhanden war.

Ein bisschen anders gestaltet sich das bei der Gastronomie. "Wir hatten früher fast einen Enthusiasmus, das ist nicht mehr so", gibt Weitz zu. Die Probleme der Gastronomen, etwa die Personalsorgen, schlagen auch bei Veranstaltungen durch. Mit der Schließung des Schriesheimer Hofs sei zudem ein Betrieb weggebrochen.

Die Kulinarik spiele aber eine Rolle, sagt Wähling. Mit der Perseria Mashti, dem Kaffeehaus, dem Gasthaus zum Goldenen Hirsch, dem Kulturhof Kaiser sowie der Winzergenossenschaft, dem Weingut Max Jäck und der Lobdengau-Brauerei hat man die Mischung für dieses Jahr gefunden.

Fünf Bands, fünf Bühnen, und der Charme der Altstadt samt der Höfe, die als Auftrittsorte dienen, und die den Augen der Öffentlichkeit sonst verborgen bleiben, wie Kulturkreis-Geschäftsführerin Carla Schoenmakers betont. Das ist das Konzept, auf das die Veranstalter erneut setzen.

Der Vorverkauf ist bereits gestartet, die Eintrittspreise sind mit 15 Euro stabil geblieben. "Wir werden auch einen Kartenverkauf an den Marktsamstagen anbieten", kündigt Weitz einen dafür eingerichteten Stand an.

Tickets gibt es im Vorverkauf außerdem bei Peppilello-Wohnaccessoires oder im Ticketshop auf der Vereinshomepage unter www.kk-schriesheim.de. An der Abendkasse hat man den Eintrittspreis auf 20 Euro angehoben. Hier gibt es dann auch ermäßigte Karten für Schüler, Studenten und Auszubildende zum Preis von 5 Euro.

Copyright (c) rnz-online
Autor: Rhein-Neckar-Zeitung