05.05.2024

"Mutter vom Liederkranz" – Helga Krämer ist tot

Helga Krämer war vielfältig engagiert. Foto: Dorn
Helga Krämer war vielfältig engagiert. Foto: Dorn

Sie starb mit 85 Jahren. Auch den "Schriesheimer Abend" hatte sie mitorganisiert.

Schriesheim. (hö) Sie galt als die gute Seele des GV Liederkranz und als eine der Stützen des "Schriesheimer Abends" am Mathaisemarkt: Helga Krämer. Nun starb sie am 11. April, wenige Wochen nach ihrem 85. Geburtstag, im Seniorenheim Stammberg.

Sie und ihr Mann Walter waren bei jeder Liederkranz-Veranstaltung dabei, nicht nur als Gäste, sondern vor allem als Helfer, wie sich dessen Vorsitzender Klaus Urban erinnert. Ihre besondere Passion war das Nähen, und so sorgte sie ständig für Kostüme und Kleider, gerade für das Quartett, in dem auch Walter Krämer sang; auch bei den Fastnachtsabenden war sie die große Stütze, sie nähte die Narrenkappen – "wirkliche Prachtstücke" (Urban): "Sie war überall zugange, ihre Verdienste sind unzählig."

Daher wurde sie als einziges förderndes Mitglied aufgrund ihres Engagements zum Ehrenmitglied ernannt: "So eine aktive Passive gab es in der Vereinsgeschichte noch nie", so Urban. Und so wurde Helga Krämer auch "die Mutter vom Liederkranz" genannt, die man sogar zur Melodie von "Patrona Bavariae" besang.

Auch mit dem Mathaisemarkt, vor allem dem "Schriesheimer Abend" (und damit auch Peter Riehl), war Helga Krämer als Mitorganisatorin eng verbunden: "Für den Liederkranz und den Mathaisemarkt schlug ihr Herz", erinnert sich ihre Schwiegertochter Jaqueline Krämer.

"Sie war eine unglaubliche Schafferin und sich für nichts zu schade." Auch Kochen und Backen gehörten zu ihren Stärken, "aber das war sie gewohnt von ihrem Schwiegervater, der das ,Alte Ludwigstal’ führte", so Jaqueline Krämer, "es waren immer viele Gäste da".

Helga Krämer wurde am 20. März 1939 geboren, ihre Kindheit und Jugend verbrachte sie in Weinheim und Schriesheim. Hier lernte sie auch ihren späteren Ehemann Walter Krämer kennen, den sie 1961 heiratete; das Paar bekam einen Sohn, Uwe. Gemeinsam hatten sie einen großen Freundeskreis und kegelten 40 Jahre in einem Club.

Der plötzliche Tod ihres Mannes traf Helga Krämer schwer. Anfang 2018 erlitt sie einen schweren Herzinfarkt. Zudem verschlimmerte sich ihre Demenz immer mehr, sodass sie in ein Pflegeheim, erst ins Edelstein, dann in den Stammberg, umziehen musste, wo sie "zufrieden in ihrer kleiner werdenden Welt" lebte, wie ihre Schwiegertochter sagt. Kurz nach ihrem 85. Geburtstag erlitt Helga Krämer eine Hirnblutung, an deren Folgen sie verstarb.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung