14.12.2024

Unwetter in der Region: So wurden das Steinachtal und Altenbach getroffen

Eine Gewitterzelle entlud sich am Nachmittag über der Region. In Schönau sorgte die Wassermenge für erhöhte Alarmbereitschaft. Auch Altenbach war stark betroffen.

Region Rhein-Neckar. (lesa/luw/hö) Riesige Hagelkörner, reißende Flüsse, überflutete Keller und Straßen: Ein kurzes, aber heftiges Unwetter hat am Donnerstagabend im nördlichen Rhein-Neckar-Kreis für zahlreiche Feuerwehreinsätze gesorgt.

Im direkten Heidelberger Umland war nach Einschätzung der Integrierten Leitstelle des Rhein-Neckar-Kreises insbesondere das Steinachtal betroffen – konkret neben dem Schriesheimer Ortsteil Altenbach Heiligkreuzsteinach und Schönau. Das Unwetter verursachte wohl hauptsächlich Sachschäden, Verletzte waren laut Polizei und Michael Kraft, Schichtleiter der Leitstelle, zuletzt nicht bekannt. Die RNZ fasst zusammen, was bis bisher bekannt ist:

Ein schweres Unwetter suchte am späten Donnerstagnachmittag den Schriesheimer Odenwald-Ortsteil Altenbach heim: Nach heftigen Hagel- und Regenschauern trat der Kanzelbach über die Ufer, die gesamte Hauptstraße verwandelte sich in einen reißenden Fluss, schließlich wurde auch noch die Durchfahrt nach Schriesheim gesperrt. Hier geht es zu unserem ausführlichen Bericht aus Altenbach.

Der Starkregen hat auch Heiligkreuzsteinach heftig erwischt. "Es kam ganz schnell und fließt jetzt aber Gott sei Dank auch schon wieder ab", berichtete Bürgermeisterin Sieglinde Pfahl am Donnerstag kurz vor 20.30 Uhr.

Um 17.15 Uhr sei es mit Hagel losgegangen, in der Folge sei auch der Hauptort in Teilen "heftig" überflutet worden. Insbesondere der Eiterbach sei über die Ufer getreten, was sich dann vor allem auf die Ortsteile Eiterbach und Lampenhain ausgewirkt habe. Unter anderem der Keller der früheren Fachklinik sei vollgelaufen, wie der stellvertretende Kommandant Ralf Steigleder berichtete. Die dort lebenden ukrainischen Flüchtlinge hätten das Gebäude aber nicht räumen müssen und die Nacht dennoch hier verbringen können. In weiteren zehn bis 15 Häusern seien die Keller vollgelaufen, wo nun auch mit Hilfe der Schönauer Wehr das Wasser abgepumpt wurde. Laut Leitstelle gab es bis zum Abend 13 Einsatzstellen, die von 25 Einsatzkräften bearbeitet wurden. Pfahl berichtete indes auch von der Forellenzucht am Ortseingang, die einen "Riesenschaden" erlitten habe: Durch das schlagartige Ansteigen des Wasserspiegels seien die Fische durcheinandergebracht worden – ein Ausmaß des Schadens sei am Donnerstagabend noch nicht abschätzbar gewesen. Schön zu sehen sei gewesen, wie zahlreiche Freiwillige im Ort gleich mit anpackten und beim Füllen von Sandsäcken halfen, so Pfahl.

In Schönau herrschte um kurz vor 20 Uhr wegen der Hochwassermenge, die die Steinach herunterkam, erhöhte Alarmbereitschaft – in der Bevölkerung und bei den Rettungskräften. In Altneudorf drohte der Sportplatz von den brackig-braunen Wasserfluten überschwemmt zu werden. Technisches Hilfswerk (THW) und Feuerwehrleute sicherten den Platz mit Sandsäcken soweit möglich. Auch im restlichen Stadtgebiet war der Pegelstand der Steinach alarmierend hoch – das Wasser reichte nah bis an die Brücken. Derweil hielt die Feuerwehr im Feuerwehrhaus die Stellung, nachdem sie zuvor mit den Besatzungen dreier Fahrzeuge in Heiligkreuzsteinach geholfen hatte, dann aber vorsichtshalber nach Hause zurückbeordert wurde. 60 Einsatzkräfte waren laut Leitstelle im Einsatz. Sie beobachteten etwa auch den Campingplatz an der Steinach. "Dort ist aber zum Glück nichts passiert", so Kraft von der Leitstelle.

In Neckarsteinach fuhr die Feuerwehr am Abend durch die Stadt und bat Einwohner, Keller und Parkplätze entlang der Steinach zu räumen. Als Bürgermeister Herold Pfeifer von seinem Schönauer Amtskollegen Matthias Frick über die dortige Unwetterlage flussaufwärts informiert worden war, reagierte er sofort. "Die Menschen mussten außerdem ihre Keller räumen", sagte Pfeifer der RNZ, als diese ihn kurz nach 20 Uhr sprach. Der Rathauschef persönlich hatte da gerade in der Flüchtlingsunterkunft an der Steinach die Bewohner über die Situation und die potenzielle Gefahr aufgeklärt.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung