04.05.2024

Anonymer "Hirsch"-Investor ist jetzt auch Pächter des Strahlenberger Hof

Im Herbst ist Eröffnung. Weinausschank am Samstag am Hoftor zu "Schriesheim jazzt". Ab August neue Weinbar im "Hirsch".

Von Micha Hörnle

Schriesheim. Am Schaukasten, wo einst die Speisekarte hing, wird es schon verkündet: Der "Strahlenberger Hof" soll wieder "feine Kulinarik" bieten, Eröffnung soll im Herbst sein. Schon am Samstagabend wird es zu "Schriesheim jazzt" am Hoftor einen Ausschank des Weinguts Bormann geben – ein untrügliches Zeichen, dass es im seit über dreieinhalb Jahren leer stehenden Lokal bald vorangeht.

Hinter dem Vorhaben steckt ein neuer Pächter, es ist der "anonyme Investor", der bereits die Wiedereröffnung des "Hirsch" vor dreieinhalb Monaten ermöglicht hatte. Der Mann, der nicht in der Öffentlichkeit auftreten will, erklärte, dass Eigentümer Peter Bausback, dem auch der "Hirsch" gehört, ihn seit längerer Zeit gedrängt habe, den "Strahlenberger Hof" auch zu übernehmen.

Doch dann spielte der Zufall mit: Bekannte des Mannes aus der Stuttgarter Gegend – er stammt aus einer Familie von Sterneköchen, sie ist im Service tätig – suchten eine neue Herausforderung, dann wurden sie von ihm nach Schriesheim eingeladen: "Sie haben richtig Bock auf den ,Strahlenberger Hof’ und haben sogar Angebote aus Sylt und Österreich ausgeschlagen", so der neue Pächter. Und vor allem bringen sie "ein eingespieltes Team mit", was heute eine Rarität ist.

Kulinarisch soll es weiter gehoben zugehen – modern, durchaus frankophil mit asiatischem Einschlag, wobei der Pächter ihnen maximale Freiheit lassen will. Auch der Innenhof, der gerade hergerichtet wird, wird zu neuem Leben erweckt, während sich im Innenraum wenig ändern wird – bis auf eine neue Küche, andere Stühle und modernes Geschirr, denn das Restaurant habe jetzt schon Flair: "Das ist eine Art von Gemütlichkeit, die man sonst kaum in ein modernes Restaurant bekommt."

Auch Eigentümer Bausback ist "froh und erleichtert", zumal der Pächter bereits im "Hirsch" bewiesen habe, dass er "auf dem richtigen Weg" ist und man sich auch sonst "gut versteht". Auf die lange Zeit der Schließung blickt Bausback mit etlichen Anläufen der Neuverpachtung nicht so gern zurück, aber er nutzte die Zeit, den "Strahlenberger Hof" wieder auf Vordermann zu bringen. Und nun glaube er, mit dem Pächter, das Lokal "in die richtigen Hände gelegt" zu haben. Entsprechend lange läuft der Vertrag – zunächst auf fünf Jahre, aber angepeilt sind zehn Jahre. Eröffnung ist, wenn alles gut geht, Mitte September.

Schneller geht es mit der neuen Weinbar im "Hirsch". Am Schaufenster der einstigen (und kurzlebigen) Tapasbar sieht man schon, dass es vorangeht, am ersten August-Wochenende soll in den zwei Räumen Eröffnung gefeiert werden. Betrieben wird sie von Domenica Adamietz, der Frau des "Hirsch"-Wirts Michael Adamietz: "Das war schon immer ihr Traum", sagt der. Die Idee: "Man kann nirgendwo hingehen, um nur mal ein Glas Wein zu trinken. Da wollten wir eine Nische besetzen."

Hier werden dann "Schriesheimer, aber vor allem auch internationale Weine" kredenzt, dazu ein paar Kleinigkeiten. Eine feste Karte gibt es nicht, nur das, was auf der Tafel steht. Die Öffnungstage stehen noch nicht fest, wohl von Mittwoch bis Samstag. Einziger Wermutstropfen: Eine Außenbestuhlung ist erst mal nicht geplant.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung