04.05.2024

Altenbach: So lief der erste reguläre Tag im "Café Drehscheibe"

Am Morgen war eher wenig los, dafür umso mehr am späteren Nachmittag. Bisher gab es nur Lob von den Gästen.

Von Max Rieser

Schriesheim-Altenbach. Am Donnerstag öffnete das "Café Drehscheibe" erstmals regulär. Seine Premiere hatte es schon am Sonntag mit zig Besuchern gefeiert, jetzt ging es aber ans Tagesgeschäft. Der Morgen war noch etwas arg ruhig, dabei hatte Pfarramtssekretärin Natalia Hammer an "Tag 1" mit mehr Andrang gerechnet und mehrere Frühstücksvarianten vorbereitet. Doch am Nachmittag belebte sich vor allem auf der Terrasse das Geschäft – mit etlichen "Aperol Spritz" und Flammkuchen. Sogar der ehemalige Diakon Klaus Nagel hatte sich zum Besuch angekündigt.

Innen blitzte und blinkte regelrecht das in weiten Teilen in Eigenleistung des Fördervereins der evangelischen Johannesgemeinde umgebaute Café. Hinter der Theke standen fröhlich und hoch motiviert Hammer und Dorle Pöge, die die erste Schicht übernahmen. Sie backten Brötchen auf, schnippelten Radieschen und portionierten Butter und Marmelade für das Frühstück. Als Vorlage für die drei verschiedenen Frühstücksvarianten gibt es Fotos. Ebenso für den Kaffee, der stilecht aus einer Siebträgermaschine kommt. An der wurde das Team von Mattis Tönges, der immer samstags mit seinem Kaffeewagen auf dem Schriesheimer Wochenmarkt steht, geschult. Für den Nachmittag lachten einen drei selbst gebackene Kuchen aus der Kühlvitrine an.

Unterstützung bekamen Hammer und Pöge von Natalia "Nati" Freile aus Ecuador. Dort besucht sie eine deutsche Schule und macht gerade ein vierwöchiges Praktikum in Altenbach, um besser Deutsch zu lernen. Den gesamten Betrieb übernehmen neben Hammer ebenfalls Ehrenamtliche. Insgesamt habe man zehn Leute im Personal-Pool des Cafés, einige würden aber auch nur Kuchen backen. Gearbeitet wird an den Öffnungstagen (Donnerstag bis Samstag) in zwei Schichten: von 9.30 bis 12.30 Uhr und von 14.30 bis 17.30 Uhr.

Neben dem Café-Betrieb, bei dem man auch ein Bier oder ein Glas Sekt bekommt, sind Angebote wie im "Mittendrin" in der Kernstadt geplant: "Wir haben schon eine Anfrage von einer Krabbelgruppe. Die könnten sich oben im Gemeindesaal aufhalten und dann zum Kaffee trinken runter kommen", sagte Hammer.

Auf den ersten Gast mussten die drei nicht lange warten. Schon kurz vor 10 Uhr kam Andrea Heinrich in das Café, um vor der Arbeit noch schnell eine Brezel zu knuspern: "Ich war schon bei der Eröffnung dabei und habe mir ein Stück Torte gegönnt. Das hat geschmeckt, als wäre es vom Konditor!" Sie sei in dem Gebäude früher zur Vorschule gegangen und fände es nun, "toll zu sehen, was daraus geworden ist".

Das fanden auch die nächsten beiden Besucherinnen, die sich, bevor sie bestellten, erst mal die Wände besahen, denn die gleichen einem kleinen Heimatmuseum. Aus Chroniken und Privatbeständen hatte Thomas Rinneberg historische Bilder ausgesucht, die alle die evangelische Kirche und das nun zum Café gewordene Gemeindehaus im Laufe der Jahrzehnte zeigen.

Info: Das Café sucht noch Helfer. Wer Lust hat, meldet sich bei Natalia Hammer unter Telefon 06220/915 39 53.

Copyright (c) rnz-online
Autor: Rhein-Neckar-Zeitung