Grüne Liste startete am Samstag ins "Stadtradeln". Jeder kann mitmachen und Kilometer sammeln.
Schriesheim. (max) Ab sofort heißt es in Schriesheim wieder: Das Auto stehen lassen und mit dem Fahrrad beim "Stadtradeln" Kilometer sammeln. Am Sonntag startete auch in der Weinstadt wieder der vierwöchige Wettbewerb. Auch die Grüne Liste ist – wie immer – als Team dabei. Es ist bereits das dritte Jahr, in dem die Grüne Liste mit einem eigenen Team, dem "Green-Team", antritt. Bei ihrem Debüt im Jahr 2020 sammelte die Schriesheimer Gruppe die meisten Kilometer der grünennahen Teams im Rhein-Neckar-Kreis und wurde vom "Green-Team Rhein-Neckar" sogar mit einem Preis ausgezeichnet. Und war in den letzten beiden Jahren das größte Team der Stadt.
Bei einer kleinen Radtour durch den Ort will Stadtrat Rouven Langensiepe zum Start in die diesjährige Saison einige Stellen zeigen, die für Radfahrer gefährlich (oder einfach nur ärgerlich) sind und die in Zukunft geändert werden sollten. Vom Alten Rathaus aus ging es los über die Heidelberger Straße, wo vor allem Abstellmöglichkeiten für Fahrräder fehlen, in die Bahnhofstraße bis zu den Supermärkten Aldi und Rewe. Von dort über die B 3 in Richtung der Wohngebiete zu kommen, ist gefährlich. Zudem wird der kombinierte Geh- und Radweg im westlichen Teil der Landstraße sowohl von Radfahrern als auch von Fußgängern in beide Richtungen genutzt. Dazu kämen die vielen Einfahrten. Somit kommt es immer wieder zu gefährlichen und unangenehmen Situationen. Ebenso am Uzès-Kreisel, dem nächsten Punkt der Radtour. Auch dort sei das Überqueren der Fahrbahn für Radfahrer umständlich und teilweise gefährlich. Umständlich wird es auch, wenn man per Rad über die A 5 will – zumindest per Lastenrad. Die Brücke im verlängerten Rindweg ist zu steil, und in der Unterführung am Bauhof sind Treppenstufen im Weg.
Rund zehn Teilnehmer des gut 35 Personen starken "Green-Team" waren zur ersten gemeinsamen Tour in der "Stadtradel"-Saison gekommen. Unter ihnen auch Fraktionssprecher Christian Wolf, der aus Altenbach mit dem Fahrrad ins Tal gefahren war. Er kennt sie Probleme der Strecke nur zu gut: "Zwischen Altenbach und dem Rückhaltebecken ist die Straße so schmal, da hat man als Radfahrer eigentlich die ganze Zeit die Angst im Nacken." Ab dem Waldschwimmbad werde es zwar besser, der viel diskutierte Radweg vom Ortsteil in die Kernstadt sei aber dennoch "dringend nötig". Aber nicht nur Probleme sollten besprochen, sondern auch die ersten Kilometer "erradelt" werden.
Zwischen dem 1. Mai und 30. September können sich Städte, Kommunen, Landkreise und Regionen anmelden. Die Teams können während der 21 Tage so viele Kilometer wie möglich mit dem Fahrrad zurücklegen und sie gemeinsam sammeln. Die Initiative, die vom Netzwerk "Klima-Bündnis" 2008 gegründet wurde, findet dieses Jahr zum 14. Mal statt. Sie soll dabei helfen, CO2-Emissionen zu senken und auf den Klimawandel aufmerksam zu machen. Die höhere Aufmerksamkeit für das Thema schlägt sich auch in den bundesweiten Teilnehmerzahlen nieder. Während 2020.1482 Kommunen mitmachten, sind es bisher in diesem Jahr schon über 2000. Im letzten Jahr beteiligten sich 233 Radbegeisterte aus Schriesheim am "Stadtradeln" und erstrampelten beachtliche 46.838 Kilometer, wodurch sieben Tonnen CO2 eingespart wurden. Auch in diesem Jahr will die Stadtverwaltung wieder einen Beitrag zum "Klimaschutz und zur Förderung des Radverkehrs" leisten, so Bürgermeister Christoph Oeldorf. Teilnehmen kann jeder, der in Schriesheim wohnt, arbeitet, einem Verein angehört oder eine der Schulen besucht.
Schriesheim ist in diesem Jahr vom 8. bis zum 28. Mai bei der Aktion angemeldet. Ein Novum in diesem Jahr ist, dass alle 54 kreisangehörigen Kommunen bei der Aktion teilnehmen. Für die besten Kommunen gibt es sogar etwas zu gewinnen. Wer sich näher über das Thema informieren oder als Team registrieren will, kann das auf der Internetseite www.stadtradeln.de tun.
Dass sich das "Stadtradeln" so etabliert hat, freut Langensiepe. Im vergangenen Jahr hätten sich fast alle Gemeinderatsfraktionen mit einem eigenen Team beteiligt – und auch bei privaten Initiativen sei das Interesse groß.
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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung