04.05.2024

Eine Stunde lang war die Stadt ohne Strom

Ein Kabelfehler war wohl der Grund für den Ausfall. Auch die Feuerwehr und der Branichtunnel waren betroffen.

Schriesheim. (max) Rund eine Stunde lang ist am Donnerstagnachmittag im Schriesheimer Stadtgebiet der Strom ausgefallen. Wie ein Sprecher des Netzbetreibers EnBW erklärte, sei "etwa ein Drittel bis die Hälfte" der Haushalte betroffen gewesen. In den Ortsteilen Altenbach und Ursenbach blieb das Licht an, allerdings fiel auch im Branichtunnel der Strom aus.

Zunächst sei es um 13.39 Uhr zu einem ersten und als Folge daraus, um 13.52 Uhr, zu einem zweiten Kabelfehler gekommen. Betroffen waren die Gebiete zwischen Talstraße und Branichtunnel sowie zwischen Tal- und Kirchstraße. Wegen der Gefährdung des Verkehrs war die Situation im Branichtunnel besonders sensibel, berichtete der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Schriesheim, Oliver Scherer.

Der Tunnel verfügt nicht über eine "klassische Notstromversorgung", hat allerdings eine USV-Anlage, wobei USV für Unterbrechungsfreie Stromversorgung steht. Dabei handelt es sich um eine Art Batterieraum, die die wichtigsten Funktionen wie das Licht und die Kontrollelemente im Tunnel weiter betreiben kann. Allerdings nicht die Entrauchungsanlage, weshalb im Falle eines Stromausfalls durch die USV-Anlage die Ampeln an den Tunneleingängen automatisch auf rot gestellt werden und dieser somit gesperrt wird.

Auch das Feuerwehrhaus war betroffen. Da absehbar gewesen sei, dass der Stromausfall länger dauert, sei das Haus der Feuerwehr als Anlaufstelle für Bürger in Not besetzt und die externe Stromeinspeisung in Betrieb genommen worden, so Scherer. Während der Bereitschaft sei es zu keinen besonderen Vorkommnissen gekommen. Die Feuerwehrleute beantworteten einige Telefonanfragen und nahmen in einem Pflegeheim eine Kontrolle vor. Hier sei die Lage aber stabil gewesen. Neben der Information über die Social-Media-Kanäle der Feuerwehr und der Stadtverwaltung wurde auch eine Katwarn-Meldung für Schriesheim herausgegeben.

Um 14.42 Uhr konnte der erste, um 15.28 Uhr auch der zweite Fehler per Umschaltung behoben werden, so die EnBW. Warum es zu einem Kabelfehler komme, habe unterschiedliche Gründe, die erst im Nachhinein ermittelt würden: "Da muss erst ein Messwagen die genaue Fehlerstelle ermitteln, dann wird aufgebuddelt und nachgeschaut", der EnBW-Sprecher. Meist seien Schäden an der Isolierung schuld, die oft durch jahrelangen Druck durch Steine, Feuchtigkeit und Lastverkehr entstehen.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung