Für den nächsten Samstag ist ein Ausschank der Winzer geplant.
Schriesheim. (hö) Das außerhalb des Mathaisemarkts und der Spargel- und Erdbeersaison verwaiste Fass am Festplatz soll wiederbelebt werden: Zumindest ist das der Plan von Madonnenbergverein-Vorsitzenden Thomas Höhr und Bürgermeister Christoph Oeldorf. Hier soll es einen Ausschank der Winzer geben – und zwar samstags und sonntags, jeweils von 10 bis 14 Uhr.
Eigentlich war als Start schon der heutige Samstag vorgesehen, doch "organisatorische Gründe" – wohl vor allem die Urlaubszeit – verhinderten das. Nun wird der kommende Samstag, 30. August, angepeilt. Noch bis Ende Oktober, so Höhrs Plan, sollen die Schriesheimer Winzer – bisher werden die Weingüter Jäck, Bielig, Müller, Kirchner, Wehweck, Majer sowie die Winzergenossenschaft (WG) genannt – hier ihre Weine präsentieren und unters Volk bringen – und zwar zum Einkaufspreis, wie Höhr sagt. Nur während des Straßenfests am ersten September-Wochenende soll es eine Pause geben.
Er und seine Frau Margit wollen dann aus dem Fass heraus ausschenken, wobei es schön wäre, wenn alle Winzer dabei wären. Allerdings beginnt bei manchen, wie Max Jäck, bereits in einer Woche die Lese. Höhr ist vom Erfolg des Vorhabens überzeugt: "Der Festplatz ist ja sowieso belebt, und nicht weit davon ist der Wochenmarkt. Ich glaube, dass das gut angenommen wird."
Meist ist das Fass ungenutzt
Der ehemalige Verkehrsvereinsvorsitzende Karl-Heinz Schulz erinnert sich, dass es vor knapp 30 Jahren schon einmal eine ähnliche Aktion der Schriesheimer Winzer gab: Da schenkten die einmal vor dem neuen Rathaus ihre Weine aus. "Aber das war im August, es war viel zu heiß", so Schulz.
Er findet es aber grundsätzlich gut, wenn nun das Fass wiederbelebt wird, allerdings rät er zu einer zusätzlichen Außenbestuhlung – die wird es aber nicht geben – und dass man das Ganze zu einem richtigen Event inklusive der Weinhoheiten macht.
Wobei es nicht der erste Ausschank aus dem Fass wäre: Wie sich Karl-Heinz Wehweck erinnerte, gab es so etwas schon mal: Damals bewirtschafteten er, das Weingut Bartsch und die WG am Wochenende das Fass im Wechsel – von Mai bis September. Das endete 1989, als von April bis Juli die unterspülte Talstraße gesperrt wurde und kein Auto mehr vorbeikam. "Dann blieb das Fass auf der Strecke", so Wehweck, "Umsatz und Frequenz waren zu gering."
Immerhin schenkt er hier noch am Mathaisemarkt aus. Das Fass, das Jens Bartsch einst besorgt hatte, steht seit 1977 auf dem Festplatz. Es gehört zu zwei Dritteln der WG und zu einem Drittel Wehweck. Die WG nutzt es gar nicht – auch weil ihr Geschäftsführer Manuel Bretschi den Festplatz nicht für den besten Standort hält und sich auf die Kelterhalle konzentriert.