15.02.2025

Verletzte bei Großbrand in der Talstraße

Bild von Andreas Lehmann: Brand in der Talstraße - Dachgeschoss wurde zerstört
Bild von Andreas Lehmann: Brand in der Talstraße - Dachgeschoss wurde zerstört
Video von Andreas Lehmann: Brand in der Talstraße - Dachgeschoss wurde zerstört

Das Dachgeschoss wurde bei dem Feuer zerstört. Offenbar musste die Wohnungsinhaberin ins Krankenhaus eingeliefert werden.

Von Micha Hörnle

Schriesheim. Bei einem Brand wurde am Sonntagmorgen gegen 6.40 Uhr das Dachgeschoss eines Gebäudes in der Talstraße – es handelt sich um das ehemalige Lokal "Grüner Baum" – zerstört. Die acht Mieter des Hauses mit seinen fünf Wohnungen konnten sich ins Freie retten; allerdings kam eine 19-Jährige, die im Dachgeschoss wohnt, mit dem Verdacht auf Rauchvergiftung ins Krankenhaus.

Um 6.43 Uhr ging bei der Feuerwehr der Alarm ein, wonach in der Talstraße ein Dachstuhl brenne, eine Person sei dort im Gebäude eingeschlossen, wie Feuerwehrkommandant Oliver Scherer berichtete.

Als ein Großaufgebot von Wehren – darunter auch aus Dossenheim, Hirschberg, Ladenburg, Heddesheim, Edingen-Neckarhausen und Ilvesheim mit insgesamt 83 Mann – die Einsatzstelle erreicht hatte, war es das Wichtigste, das Gebäude nach Personen zu durchsuchen.

Doch drinnen fand der Atemschutztrupp niemanden mehr. Erst danach konzentrierte man sich auf die Brandbekämpfung.

Die Löscharbeiten begannen aus mehreren Richtungen, wobei es wegen der alten Hydranten anfänglich zu Problemen bei der Wasserversorgung kam, so Scherer. Die Brandbekämpfung gestaltete sich schwierig, auch wegen herabfallender Ziegel, die einen Feuerwehrmann leicht verletzten.

Zudem war der Dachstuhl schwer zu erreichen, weswegen auch die Drehleiter eingesetzt wurde. Nach einer Dreiviertelstunde war das Feuer unter Kontrolle, allerdings zogen sich die Nachlöscharbeiten bis 11 Uhr hin, weil das Haus so verwinkelt war.

Die Hirschberger Kollegen hielten noch bis 13 Uhr Brandwache, die Dossenheimer und Ladenburger besetzten solange das Feuerwehrhaus, falls es zu weiteren Einsätzen kommen sollte.

Vor Ort war auch Bürgermeister Christoph Oeldorf – allein um zu schauen, ob die Stadt die Bewohner in Hotels oder Unterkünften unterbringen müsse. Aber die waren schon bei Freunden und Bekannten untergekommen. Das Haus ist im Moment unbewohnbar, der Strom ist abgestellt. Den Schaden am Gebäude gibt Scherer mit 150.000 bis 200.000 Euro an.

Bei Hauseigentümer Frank Röger saß der Schock noch tief, als ihn die RNZ um die Mittagszeit erreichte. Er war gegen 7 Uhr von einer Mieterin informiert worden und eilte zum Brandort: Hier, an einer der engsten Stellen in der Talstraße, standen schon die Feuerwehrfahrzeuge in langen Reihen. Für ihn war das Wichtigste, dass alle Bewohner in Sicherheit waren.

Besonders sorgte er sich um die 19-Jährige aus dem Dachgeschoss, die mit einem Kleinkind dort wohnte. Umso erleichterter war er, als er hörte, die beiden seien außer Gefahr. Röger lobte vor allem den professionellen Einsatz der Feuerwehren, deren gute Zusammenarbeit auch Kommandant Scherer ausdrücklich erwähnte.

Wobei für Scherer das Glück im Unglück war, dass wegen des Sonntags und der Uhrzeit alle Feuerwehrleute daheim waren und ausrücken konnten. Beeindruckt hat Röger auch die große Hilfsbereitschaft der Nachbarn, die die Hausbewohner sofort mit Decken und Kaffee versorgten; überhaupt hätten ihm viele per Whatsapp Hilfe angeboten.

Was die Brandursache sein könnte, weiß Röger auch nicht, zumal das Haus versiegelt ist. Die vier Wohnungen unter dem Dachgeschoss seien nach seinem Eindruck frei von Wasserschäden. Für ihn steht außer Frage, dass der Dachstuhl so schnell wie möglich wieder aufgebaut werden soll.

Update: Sonntag, 12. Januar 2025, 15.45 Uhr

Schriesheim. (pol/msc) Bei einem Dachgeschossbrand in Schriesheim wurde eine 19-jährige Bewohnerin mit einer Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht. Wie die Polizei mitteilte, wurde zudem ein 42-jähriger Feuerwehrmann von einem herabfallenden Ziegel leicht verletzt und vor Ort versorgt.

Die Dachgeschosswohnung des Mehrparteienhauses wurde vollständig zerstört, der Sachschaden wurde auf 180.000 Euro geschätzt. Zudem ist das Mehrparteienhaus aktuell nicht bewohnbar.

Die Feuerwehr konnte allerdings ein Übergreifen auf angrenzende Anwesen verhindern. Der Brand, der gegen 6.45 Uhr ausbrach, wurde um 7.30 Uhr unter Kontrolle gebracht und gelöscht. Im Einsatz befanden sich 83 Kräfte von verschiedenen Freiwilligen Feuerwehren aus der Region.

Copyright (c) rnz-online
Autor: Rhein-Neckar-Zeitung

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