Vor allem am Nachmittag. Eine Überraschung und auch etwas Skepsis im Dorf nach der Rathaus-Pressemitteilung.
Schriesheim-Ursenbach. (hö) Kurz vor Weihnachten werden lang gehegte Wünsche wahr: Das Dorf bekommt ab dem Fahrplanwechsel im Dezember eine viel bessere Busanbindung. Wie das Rathaus bekannt gab, werden diese Fahrten angeboten – alle ohne telefonische Anmeldung:
- Montag bis Freitag um 5.40 Uhr (samstags verkehrt die Fahrt aktuell schon ohne vorherige telefonische Anmeldung),
- Montag bis Freitag um 6.20 Uhr,
- Samstag sowie Sonn- und Feiertage um 8.40 Uhr (damit gibt es diese Fahrt nun an sieben Tagen die Woche),
- Montag bis Freitag um 14.40 Uhr,
- Montag bis Freitag um 15.40 Uhr,
- Montag bis Freitag um 16.40 Uhr.
Der Grund für die deutlich mehr Fahrten – vor allem die drei am Nachmittag – war eine Umfrage, die die Verwaltungsstelle im Frühjahr unter den Dorfbewohnern gemacht hatte. Ziel war es, den Bedarf an weiteren Busverbindungen in die Kernstadt zu ermitteln. Der letzte Stand in dieser Angelegenheit war, dass Freie-Wähler-Stadträtin Caterina Papandrea an einem überparteilichen Antrag arbeiten wollte, um vor allem die Nachmittagsverbindungen für die Kinder, die nach Schriesheim zu ihren Vereinen wollen, einzurichten.
Die plötzliche Wende kam auch für die Ursenbacher überraschend: Ortsvorsteher Hans-Peter Pfrang "weiß nicht, wieso das jetzt kommt". Eigentlich wollte er noch mal die Ursenbacher "Wunschfahrten" zusammenfassen und dann ans Rathaus geben. Er nennt die bessere Anbindung zwar "einen Schritt in die richtige Richtung", aber ein "bisschen skeptisch" ist er angesichts der leidvollen Erfahrungen mit dem Bus schon: "Wenn es denn so kommt: Hoffentlich sagt man das auch den Busfahrern!"
Und wenn die Busse doch nicht im Dorf halten, müsse man sich eben wieder beschweren. Vor allem will er nun darauf dringen, dass der Buswendeplatz nicht zugeparkt wird – indem Halteverbotsschilder aufgestellt werden oder der Platz vor dem Wartehäuschen klar markiert wird.
Papandrea selbst war von dem neuen Fahrplan zwar "ganz begeistert", weiß aber auch: "Das hat damit zu tun, dass viel Druck aus Ursenbach kam und wir nicht locker gelassen haben." Es ist "ein Hammer, wenn nach 40 Jahren dieses Problem gelöst wäre eigentlich müssten wir in Ursenbach jetzt eine große Party feiern".