Die Neujahrsnacht verlief an der Bergstraße weitgehend ruhig: Die Feuerwehr musste zu keinen Brandeinsätzen ausrücken.
Bergstraße-Neckar. (hö)
Schriesheim: "Es war ruhig und friedlich", bilanziert Feuerwehrkommandant Oliver Scherer die Silvesternacht. Auch vom Feuerwerk her hatte er den Eindruck, es sei weniger gewesen als in den letzten Jahren. Und nicht zuletzt: Die Sirene in der Talstraße, die aus unbekannten Gründen in den letzten Jahren immer mal wieder anging, blieb nun stumm.
Lauter war es hingegen im "Hirsch"-Saal, den am Silvesterabend die "T-Band" rockte – wie bereits 2023; vor der Pandemie war die Gruppe jahrelang im Hotel Scheid aufgetreten. Die Stimmung im "Hirsch" unter den 120 Gästen war gut: "Wir bekamen nur positives Feedback", sagte Gitarrist Jörg Dalmolin. Vor allem spielte die Band nun an der Stirnseite des Saales – was eine gute Entscheidung war, denn so "fühlte sich der Saal auch voller an". Um 0 Uhr stießen die Musiker mit ihren Liebsten und dem Publikum aufs neue Jahr an – und spielte dann bis 2 Uhr.
Weinheim: Am Morgen des Neujahrstags zog Feuerwehrkommandant Ralf Mittelbach eine erfreuliche Bilanz: "Keine Einsätze, keine Menschen, die von der Feuerwehr gerettet werden mussten, und eine ruhige Silvesterfeier im Kreise der Familie – so entspannt konnten unsere Einsatzkräfte schon lange nicht mehr ins neue Jahr starten. Ein Jahreswechsel, wie man ihn sich wünscht."
Die Feuerwehr in Weinheim setzte eine Drehleiter ein, um eine Person aus einem Gebäude zu transportieren. Foto: Freiwillige Feuerwehr Weinheim
Ganz anders sah das noch im vergangenen Jahr aus. Da musste die Feuerwehr an Silvester insgesamt zu drei Einsätzen ausrücken, wovon einer alle Odenwaldabteilungen und die Abteilung Stadt am Hummelberg forderte. Auch die Jahreswechsel davor waren alles andere als entspannt: 2022 auf 2023 kam es zu einem Brand auf der Intensivstation im Krankenhaus und 2021 zu einem Zimmerbrand im Miramar. In den letzten Jahren hatte man meistens mit Kleinbränden, wie zum Beispiel Feuer in Mülltonnen oder an Hecken, ab dem Verkaufsbeginn über den Jahreswechsel bis ein paar Tage danach zu tun. Auch wenn es nicht den Eindruck machte, dass die Knallerei in der Zweiburgenstadt rückläufig ist, so gingen die Käufer von Feuerwerk zumindest hier sehr sorgfältig mit ihren Böllern um.
Auch wenn der eigentliche Jahreswechsel ruhig verlief, gab es in den letzten Stunden des ablaufenden Jahres noch einiges zu tun: Am Montagabend wurde die Wehr zur Unterstützung des Rettungsdienstes in die Amtsgasse alarmiert. Aufgrund eines engen Treppenhauses war es nicht möglich, eine erkrankte Person sicher durch das Gebäude zu transportieren. Die Einsatzkräfte setzten die Drehleiter ein, um diese schonend und zügig aus dem Obergeschoss des Hauses zu retten.
In der Nacht auf Silvester rückte die Wehr in die Birkenauer Talstraße aus. Nach einem Unfall drohte dort, direkt gegenüber der Stadthalle, eine beschädigte Werbetafel umzustürzen. Um die Gefahr für Verkehrsteilnehmer schnell zu beseitigen, entfernten die Kameraden mithilfe eines Pedalschneiders und eines Motortrennschleifers die Werbetafel und sicherten sie.
Ein weiterer Einsatz führte die Feuerwehr am Mittag in die Stettiner Straße. Eine Person war in der Wohnung gestürzt und konnte nicht mehr selbstständig die Tür öffnen. Daher kamen die Brandschützer mit Spezialwerkzeug und ermöglichten den Zugang für Rettungsdienst und Notarzt. Danach unterstützte die Feuerwehr das medizinische Personal mit einer Tragehilfe.