15.02.2025

Obstbäume für optimale Fruchterträge richtig behandeln

Werkzeugkunde, Schnittplan, Schnittquote: Jutta Becker (li.) erklärte den Teilnehmern eines Kurses, wie man Obstbäume behandeln muss, damit diese Erträge erzielen. Foto: Dorn
Werkzeugkunde, Schnittplan, Schnittquote: Jutta Becker (li.) erklärte den Teilnehmern eines Kurses, wie man Obstbäume behandeln muss, damit diese Erträge erzielen. Foto: Dorn

Bevor man Apfelbaum, Johannisbeerstrauch und Co. schneidet, sollte man einen Plan haben. Das zeigte ein Kurs von Jutta Becker.

Von Arend Burkhardt

Schriesheim. Der jährliche Schnittkurs auf dem Aussiedlerhof Becker hat am Samstag rund 25 Teilnehmer angelockt. Bei schönem Wetter und angenehmen 15 Grad Außentemperatur erläuterte die erfahrene Landwirtin Jutta Becker die Kunst des richtigen Schnitts von Obstbäumen und Sträuchern. Die Teilnehmer konnten von den wertvollen Tipps profitieren, die Becker seit rund 20 Jahren in Zusammenarbeit mit dem Obst-, Wein- und Gartenbauverein (OWG) sowie der Volkshochschule (VHS) anbietet.

Becker startete den Kurs mit einer kurzen Einführung in die Werkzeugkunde. So erklärte sie, dass Garten- und Astscheren zwei Schneiden haben sollten, damit die Äste nicht gequetscht werden. Wichtig ist auch, dass die Baumsäge grobgezahnt ist, weil das feuchte Holz der Obstbäume sonst die Zähne verstopft.

Im praktischen Teil des Kurses zeigte sie den Teilnehmern, wie man einen Apfelbaum richtig schneidet, um optimale Fruchterträge zu erzielen. Ein wesentlicher Punkt dabei: Ein Viertel bis ein Drittel des Kronenvolumens kann dabei zurückgeschnitten werden. Mehr sollte es aber nicht sein.

Der Erste Vorstand des OWG, Thomas Buchwald, freute sich über die gute Resonanz. "Es ist schön zu sehen, dass so viele Interessierte hier sind", sagte er. Ziel des Kurses sei zu zeigen, welche Obstarten wie geschnitten werden sollten, damit es zum Ertrag bei der Ernte führt, erklärte er. "Welche Obstart hat man? Wie alt ist der Baum? Hat der Baum letztes Jahr Früchte getragen? Was möchte man mit dem Schnitt erreichen?", seien wichtige Fragen, die Becker den Teilnehmern anriet, zu Beginn eines Schnitts zu klären.

Danach sollte kurz geplant werden, wie geschnitten werden sollte, um die selbst gesteckten Ziele zu erreichen. Becker zeigte auch, wie man erkennen kann, welche Triebe Früchte tragen werden und welche nur Blätter.

Christoph Scherer, einer der Teilnehmer, erzählte nach dem Kurs: "Wir haben einen Garten mit allen möglichen Obstarten, aber nicht die nötige Erfahrung. Hier im Kurs wollte ich lernen, wie es richtig gemacht wird." In der Vergangenheit habe er beim Schneiden oft einfach zur Schere gegriffen. "Der Kurs war sehr informativ und interessant, und das Wetter war auch gut", fügte er noch hinzu.

Am Ende des Kurses zeigte Becker, wie ein Johannisbeerstrauch richtig geschnitten wird. Sie räumte mit dem weitverbreiteten Gerücht auf, dass Johannisbeeren nach der Ernte geschnitten werden sollten: "Das ist kontraproduktiv. Johannisbeeren sollten eigentlich auch im Winter geschnitten werden."

Für Christiane Ulrich, die den Kurs bereits mehrfach besucht hatte, ging es vor allem darum, ihr Wissen aufzufrischen. "Es war super", sagte sie. Cornelia Meyenschein nahm zum ersten Mal teil und fand ebenfalls Gefallen an dem Kurs. "Es war sehr informativ und interessant, und Jutta Becker hat das Ganze sehr kurzweilig gestaltet", erzählte sie.

Copyright (c) rnz-online
Autor: Rhein-Neckar-Zeitung

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