Das Projekt "Mahlzeit am Montag" finanziert mithilfe von Sozialfonds ein warmes Mittagessen.
Schriesheim. (bms) Es ist eine richtungweisende Idee von Barbara Schenk-Zitsch und Wanda Straka: Die Stadt startet auf ihren Vorschlag hin das Projekt "Mahlzeit am Montag". Ab dem heutigen Montag, 17. März, gibt es im Vereinsraum der Mehrzweckhalle alle zwei Wochen ein Gratis-Mittagessen für alle, die es benötigen. Finanziert wird es über den Sozialfonds.
Was außer Nudel und Gulasch sonst noch hinter dem Plan steckt: Wie bekommt man direkt Hilfe zu den Menschen, ohne dass Leistungen über das Sozialgesetzbuch angerechnet werden müssten, und was gibt es als soziales Angebot in der Stadt noch nicht?
"Diese Überlegung stand am Anfang, und dann kam die Idee mit dem Essensangebot", freut sich Bürgermeister Christoph Oeldorf über das Engagement der Frauen. Denn eine warme Mahlzeit in netter Gesellschaft sei für bedürftige Menschen keine Selbstverständlichkeit.
"Wir wollen damit aber auch allen Schriesheimern die Teilhabe am sozialen Leben ermöglichen", so Oeldorf. Das Sozial- und das Ordnungsamt sorgten für die Rahmenbedingungen und unterstützten so das Projekt. Das Essen kommt dann aus der Küche von Restaurant "Forschners im Ladenburger Schützenhaus", für die Teilnehmer ist es kostenfrei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich: Wer kommt, ist willkommen.
Mit 30 Essen geht man an diesem Montag erst mal an den Start. "Mal schauen, wie die Nachfrage ist", sagt Schenk-Zitsch von der gleichnamigen Stiftung, die den Sozialfonds finanziell unterstützt.
Und wer ist die Zielgruppe? "Wir probieren das mal", sagen die beiden Frauen. "Eingeladen sind alle bedürftigen und alleinstehende Menschen." Das könnten Alleinerziehende und Senioren sein, Obdachlose oder auch Geflüchtete. "Wir wollen niemanden ausgrenzen und die Leute aus der Isolation holen", betont Straka.
Sie ist auch Vorsitzende des Sozialverbands VdK in Schriesheim. "Es gibt viele ältere Menschen, die zu wenig Geld haben, um Essen zu gehen, und die sich nach Geselligkeit sehnen." Sie könne sich durchaus vorstellen, dass bei so einem gemeinsamen Mittagessen nette Gespräche und Interesse füreinander entstehen. "Vielleicht findet sich für die Alleinerziehende beim Mittagstisch die Leih-Oma", meint sie lachend.
"Mit der Zeit werden sich die Gruppen schon entdecken", meint auch Schenk-Zitsch auf Nachfrage. Sie mache sich keine Sorgen, dass die Mittagsessengäste nicht zueinanderfinden. Das neue Angebot in Schriesheim bedeute ja auch, dass die Menschen sich über eine feste Verabredung außer Haus freuen und am Leben mehr teilhaben könnten. "Man holt die Menschen aus der Einsamkeit."
Die Idee für "Mahlzeit am Montag" habe sie aus Ladenburg mitgebracht, wo es rund um Stadtmitarbeiterin Carola Bach und einem ehrenamtlichen Helferteam bereits einen "Senioren-Mittagstisch" gibt. "Und der läuft sehr gut." Und auch in Schriesheim könne man auf einen festen ehrenamtlichen Helferstamm zurückgreifen. Sogar eine Schülergruppe aus dem Kurpfalz-Gymnasium habe Unterstützung zugesagt, als sie das Projekt bei einem Termin unlängst vorstellte.